Herr Dr. Ziegenthaler, Sie sind seit dem Jahr 2000 an der Moritz Klinik und haben hier den Bereich Brandverletzungen-Reha aufgebaut. Bitte beschreiben Sie Ihr Fachgebiet.

Zu uns kommen jedes Jahr etwa 250 schwer brandverletzte Patienten aus ganz Deutschland zu mehrwöchigen Reha-Aufenthalten. Wir sind deutschlandweit die Klinik mit dem größten prozentualen Anteil an Brandverletzten und verfügen in diesem Fachgebiet über hohe Expertise.

 

Warum gibt es noch so viele Brandunfälle – man könnte ja denken, dass es heute immer besser gelingt, solche Unfälle zu vermeiden?

Es gibt leider noch immer viele Unfälle mit Schwerst-Brandverletzten, deutschlandweit jährlich etwa 1600. Unfälle passieren im Haushalt, beim Kochen oder Grillen, oder wenn Jugendliche für Mutproben auf Züge klettern und in die Nähe von Stromleitungen kommen. Und weil wir mittlerweile eine so gute Feuerwehr und medizinische Notfallversorgung haben, überleben immer mehr Menschen solche schlimmen Unfälle – und kommen dann zu uns.

 

Was passiert in der Reha für Schwer-Brandverletzte?

In der Reha geht es um klassische Narbenbehandlung, die Wiederherstellung oder Verbesserung von Funktionalität und Gesundheit, aber auch um psychologische Aspekte. Alle Bereiche und Behandlungen greifen ineinander: Ärzte, Therapien, Begleitung durch ausgebildete Traumapsychologen.

 

Was ist das Besondere am Reha-Konzept der MoK?

An der MoK leisten wir von der Aufnahme bis zur Entlassung eine patientenorientierte Reha. Wir folgen keinem starren Plan oder den Vorgaben des Leistungsträgers, sondern orientieren uns einzig an zwei Fragen: Wo steht der Patient und wo will er hin? Wenn alle im Team hinter diesem Leitbild stehen, dann ist das ein ganz wunderbares Arbeiten.

 

Die MoK ist eine Reha-Klinik mit erhöhtem Pflegebereich. Was bedeutet das?

Manche unserer Patienten müssen, wenn sie nach der Intensivbehandlung aus einem Brandverletzten-Zentrum zu uns kommen, weiterhin eine Zeit lang intensivpflegerisch betreut werden. Wir sind eine von etwa fünf Reha-Kliniken in Deutschland, die das anbieten. Die Nachfrage ist sehr groß, aber wir versuchen, keinen abzuweisen. Dafür brauchen wir natürlich ausreichend Ärzte – frisch von der Uni oder Kollegen mit Berufserfahrung.

 

Was können Sie neuen Kollegen anbieten?

Junge Ärzte von der Uni werden an der MoK durch ein internes Tutorial-System begleitet und eingearbeitet. Wir bieten Weiterbildung und Teilnahme an Kongressen. Sie können hier forschen und Studien durchführen. Die Klinikgröße ist optimal: Wir sind groß genug, um hochspezialisiert zu sein, aber so übersichtlich, dass es einen schnellen Austausch untereinander gibt, eine gute Kooperation, um jedem Patienten seine optimale Behandlung zukommen zu lassen. Und letztlich ist die Arbeit als Reha-Arzt sehr befriedigend, weil man Erfolge erleben und langfristig helfen kann.

24.03.2023 | Aktionstag für Schüler an Moritz Klinik

Vorstellung von Berufen im Gesundheitswesen Bad Klosterlausnitz. Was soll ich nach der Schule machen? Welche Möglichkeiten bieten sich im Gesundheitswesen? Auf diese und viele andere Fragen will der Aktionstag in der Moritz Klinik Schülerinnen und Schülern eine Antwort geben. Am Donnerstag, den 30. März 2023, öffnet die Moritz Klinik ihre Türen und stellt um 16…

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Moritz Klinik erstmals mit Auszubildenden

Bad Klosterlausnitz. Ab 01. September 2020 sind Melanie Kopp und Steffie Marx „Azubis“ in der Moritz Klinik in Bad Klosterlausnitz und schreiben damit Geschichte. Sie zählen zu den ersten, die die bundesweit neue generalistische Pflegeausbildung durchlaufen.

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Brandverletzungen Visite mit Chefarzt Dr. med. Hans Ziegenthaler

Du hast Lust auf eine abwechslungsreiche Ausbildung in einer renommierten, mehrfach ausgezeichneten Klinik? Dann bewirb dich doch um einen Ausbildungsplatz zum Pflegefachmann/-frau oder zum Kaufmann für Büromanagement. Weitere Infos findest du in folgenden Flyern:


Du benötigst noch Wartesemester oder Zeit, dich beruflich neu zu orientieren? In der Moritz Klinik gibt es die Möglichkeit durch den Bundesfreiwilligendienst aktiv zu werden und Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen. Bei Interesse kontaktiere bitte unsere Personalreferentin Kathrin Präger und erfahre mehr.